Da in Deutschland über das Thema Digitalisierung derzeit sehr häufig diskutiert wird, wird es den künftigen Regierungsparteien immer klarer, dass hier noch massiver Handlungsbedarf besteht. Zum richtigen Ansatz der Umsetzung gibt es zwei unterschiedliche Herangehensweisen: Vectoring oder Glasfaser.
Die “Jamaika“-Parteien haben sich erstaunlich klar dazu geäußert. Und zwar gegen die Deutsche Telekom.
Dem Nachrichtenmagazin Spiegel nach zu urteilen, dem ein gemeinsames Positionspapier der aktuellen “Jamaika“-Verhandler zu diesem Thema vorliegt, handle es sich hier um einen Affront gegen den Telekommunikationskonzern. Laut Spiegel Online ist diese allgemeine Absichtserklärung in so manchen Aspekten auffällig schwammig formuliert, beispielsweise hinsichtlich des Datenschutzes. Allerdings sei in einer anderen Streitfrage das Papier „bemerkenswert konkret“ formuliert, heißt es.
Das erste Ziel wird sein, sich für den Netzausbau stark zu machen: Gigabit-Netze sollen bis 2025 flächendeckend verfügbar sein. Erstaunlicherweise hat man sich auch bereits zum „Wie“ festgelegt und sich für die -laut Experten- zukunftssicher(st)e Variante entschieden, nämlich Glasfaser.
Diesbezüglich heißt es: „Dabei sollen zukünftig ausschließlich Ausbauabschnitte förderfähig sein, die mit Glasfasertechnologie ausgebaut werden.“ Diese Ansage ist zweifellos eine klare Absage der Vectoring-Technologie und deren Hauptvertreter, der Deutschen Telekom. Laut den Verhandlern bzw. den Parteien werden für den Breitbandausbau bis 2025 rund 20 Milliarden Euro notwendig sein. Diese Mittel sollen unter anderem aus der Versteigerung der 5G-Lizenzen hervorkommen, hier spricht man von einer „zweckgebundenen Bereitstellung“.
Bezüglich Glasfaser scheinen sich also alle Partei einig zu sein. Unterm Strich ist dies für die Telekom eine sehr schlechte Nachricht, da die Diskussion des Themas offensichtlich schon abgeschlossen wurde und deshalb auch keine weiteren Änderungen zu erwarten sind.